Illegale Reisen durch die Sowjetunion
Reisen von einem Land, was es nicht mehr gibt, in ein Land, was es nicht mehr gibt. Jedenfalls nicht mehr in der Form, wie wir die Länder damals kennenlernten, Länder, deren Grenzen nicht so leicht überwindbar waren.
Seit den 1970er Jahren fanden einige Reiselustige, Abenteurer und vor allem Bergsteiger ein Schlupfloch in der DDR-Visa-Bürokratie. Sie nahmen die Möglichkeit eines Transitvisums durch die Sowjetunion in Anspruch, um nach der trickreichen Erlangung dieser Reiseanlage, die eine zwei- oder dreitägige Durchreise erlaubte und meist unter dem Vorwand einer Reise nach Rumänien oder Bulgarien genehmigt wurde, in das Land des „Großen Bruders“ einzureisen. Während der Durchreise verließen sie schnellstmöglich die vorgeschriebene Route und reisten meist wochenlang illegal durchs Land:
Unerkannt durch Freundesland
Die hier vorgestellten Publikationen beleuchten so ein Stück Geschichte, was bisher relativ unbekannt geblieben ist. Eine Aufarbeitung hat nun nach über zwanzig Jahren begonnen.
Die dokumentierten Reisen und gesammelten Geschichten führen uns in das Riesenreich der Sowjetunion und über die Mongolei bis nach China. Wir lesen hier von atemberaubenden Abenteuern, bergsteigerischen Leistungen, Begegnungen mit fremden Kulturen und Beschreibungen einer unvergleichlichen Natur, erleben aber auch ein im Zerfall befindliches Gesellschaftssystem, das unter anderen darauf gründete, die Freiheit des Einzelnen einzuschränken.
Diese Seiten sollen nicht nur die Nostalgie der Reiseabenteuer vergangener Zeiten beleben, sondern mit der Sammlung und Dokumentation von Veröffentlichungen, Artikeln und Links über das Thema informieren und somit auch einer kritischen Aufarbeitung dienen.
Jörg Kuhbandner
Start
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Stand: 01.08.2019