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Aus dem Tagebuch:


4. August 1988

Ankunft in Taschkent am frühen Morgen.

Wir wollen uns verabschieden, doch unser Rotarmist führt uns durch den Bahnhof in ein Büro, was sich als Polizeistelle herausstellt, und wir sind in der Falle. Das uns dies passieren muss! Hätten wir uns nur entschieden genug verabschiedet. Aber wir hatten uns gut kennengelernt, Adressen getauscht, gemeinsam gegessen und vermuteten keine Probleme.

Nun sitzen wir einem Polizisten mit roter Nase gegenüber, der unsere Ausweise prüft und unsere Marschroute aufmerksam liest. Offensichtlich vergleicht er die Ausweisnummern mit denen auf unserem Dokument. Und dann wird telefoniert. Unser Rotarmist verabschiedet sich noch einmal und geht. Wir werden ins Vorzimmer geschickt, warten mit schweißnassen Händen und fühlen uns nun ausgeliefert. Die Personalausweise liegen auf dem Schreibtisch im Büro und es wird telefoniert und telefoniert. Sollte unsere Reise hier zu Ende sein? Endloses Warten.

Die Tür geht auf. Der Polizist signalisiert uns, unser Gepäck aufzunehmen und ihm zu folgen. Es geht durch den Bahnhof über einen kleinen Platz, durch ein weiteres Gebäude auf einen Bus zu. Die vordere Tür springt auf. Wir werden auf die einzigen freien Plätze hinter dem Busfahrer platziert, bekommen unsere Papiere in die Hand gedrückt und der Bus fährt an. Als hätte er nur auf uns gewartet. Wir sind sprachlos und können es noch nicht ganz fassen. Der Busfahrer dreht sich zu uns, sagt „Samarkand“ und reicht uns zwei Fahrscheine, die wir offensichtlich bezahlen sollen, je 6 Rubel.

Wir begriffen. Unser Freund der Rotarmist aus dem Zug hatte alles für uns geregelt. Die Bemühungen des Polizisten folgten nur dem Ziel, uns so schnell wie möglich nach Samarkand zu bringen. Eine sehr nützliche Hilfe, denn Billets für Überlandbusse zu bekommen, war überall ein Problem. Auf freie Plätze konnte man schon mal zwei Tage warten.

Wir jedenfalls sitzen im Bus nach Samarkand.


Die Reise geht weiter.