Die Reise
Die Reise
August 1988, Beschreibung einer Reise eines 24-jährigen Abenteurers aus Radebeul
Nachdem ich die Tschechoslowakei, Polen, Ungarn und Bulgarien bereiste, das Rila- und das Piringebirge durchwandert hatte, durch ganz Bulgarien getrampt war, reizte nun die Exotik und die unvorstellbare Entfernung der mittelasiatischen Gebiete der Sowjetunion.
Erfahren hatte ich von der Möglichkeit diese Ziele zu erreichen, aus Erzählungen von Bekannten, die jemanden kannten, der auch einen kannte, der solch eine Reise gemacht hatte.
Eine Reise, die im DDR System nicht vorgesehen war.
Eine Reise entsteht mit dem Finger auf der Landkarte.
Landkarten waren sehr begrenzt verfügbar. Grundlage der Planung war die Sowjetunion Karte vom Verlag VEB Hermann Haack 1986 im Maßstab 1:9 000 000 sowie die Karte Mittelasien Baikalgebiet im Maßstab 1:6 000 000 vom gleichen Verlag.
Detaillierte Land- oder gar Wanderkarten zu unserem Zielgebiet waren nicht erhältlich. Unser Kartenmaterial kopierten wir aus Büchern, die wir uns aus der Bibliothek besorgten. Weiterhin war bekannt, dass Karten aus Angst vor Spionage manipuliert waren, was bedeutete: bestimmte Orte oder Straßen waren nicht vorhanden oder Maßstäbe wurden verzerrt dargestellt.
Informationen zu Land und Leuten holten wir uns aus Büchern mit Reisebeschreibungen, wie zum Beispiel:
„Abseits der großen Minarette“ von Renner/ Selic, VEB Brockhaus Verlag Leipzig 1982
„Zu den Gipfeln Turkestans“ von Rudolph/Lewenstein/Stulz, Sportverlag Berlin 1967
„Unter dem Himmel von Choresm“ von Snessarew, VEB Brockhaus Verlag Leipzig 1976 .
Ormig Kopie der Karte vom Zielgebiet
11.000 km im Rucksack gereist
(Quelle: Zu den Gipfeln Turkestans)
Motivation
Die Sehnsucht nach der Ferne, nach Freiheit und das Abenteuer waren die Triebkraft eigene Wege zu suchen, neue Länder zu erkunden, Fotos wie Trophäen zeigen zu können, von Gegenden, wo noch niemand aus dem Bekanntenkreis war.